Onlinespiele Regulierung
Änderungen in Deutschland
25. März 2021
Sobald der Glücksspielstaatsvertrag 2021 in Deutschland vollkommen seine Wirksamkeit entfaltet hat, wird sich die Casino-Landschaft verändern. Es gibt viele Aspekte, die den Spielerschutz verbessern sollen, was natürlich löblich ist, aber auch das Wachstum der Casinos bremsen könnte. Folglich wird der Markt vermutlich ausgedünnt werden.
Der Glücksspielstaatsvertrag 2021 wird am 21.07.2021 offiziell in Kraft treten. Sowohl für die Betreiber als auch für die Spieler gibt es Vorteile und Nachteile aus dieser neuen Situation. Insgesamt erhofft sich Deutschland dadurch, das Risiko von Suchterkrankungen in Bezug auf Glücksspiele zu verringern. Außerdem will man mit der Vergabe von Lizenzen sicherlich auch finanziell an der aufstrebenden Gambling-Branche partizipieren.
Das sind die wichtigsten Themen, die im Glücksspielstaatsvertrag 2021 neu geregelt werden:
Mehr Lizenzen für Anbieter
Die Zahl von aktuell 20 Lizenzen für Glücksspielanbieter wird deutlich erhöht. Trotzdem kann es dazu kommen, dass viele Casinos vom Markt verschwinden werden. Schließlich gibt es derzeit auch noch viele unregulierte Casinos, die nicht mehr das Risiko eingehen werden, ihren Betrieb illegal aufrechtzuerhalten. Es ist schließlich davon auszugehen, dass die Betreiber nun viel genauer unter die Lupe genommen werden.
Beschränkung des Spielangebotes
Es wird einige Spiele geben, die dem Rotstift zum Opfer fallen. Im Fokus stehen dabei sogenannte Live-Glücksspiele. Dazu zählen zum einen Live-Sportwetten, die während eines aktuellen Ereignisses (z.B. während eines Fußballspiels) abgeschlossen werden können. Besonders für Zocker, die leicht zu einem Suchtverhalten neigen, werden nach Meinung der Gesetzgeber, durch derartige Wetten besonders getriggert.
Außerdem werden auch Live-Casino-Games mit einem echten Croupier eingeschränkt oder komplett verboten. Das trifft viele Online Casinos, die sich auf diesen Bereich spezialisiert haben, sehr hart. Schließlich kann man die Atmosphäre einer echten Spielbank auf diese Weise sehr gut imitieren. Man wird nun nach anderen Lösungen suchen müssen, um dieses Feeling zu erzeugen.
Limitierung der Einsätze
Es wird auf jeden Fall ein Einzahlungslimit von 1.000 EUR pro Monat und Spieler geben. Um zu verhindern, dass sich Spieler bei verschiedenen Anbietern anmelden, soll eine Kartei geführt werden, die den Abgleich ermöglicht. Auch die Einsätze pro Wette bzw. Spiel sollen bei gerade mal 1EUR gedeckelt sein. Wer schon einmal eine Sportwette abgeschlossen hat, weiß, dass das sehr wenig ist. Es ist zu erwarten, dass hier noch einmal nach der Art des Spiels differenziert wird. Einen Euro an einer Slotmaschine zu setzen ist etwas ganz anderes (da man hier sehr viele Drehs in der Minute hat) als mit einen Euro auf ein Fußballergebnis zu wetten.
Regulierung der Werbung
Ähnlich wie bei Alkohol, Zigaretten und anderen Genussmitteln, wird die Werbung für Online Gambling stark eingeschränkt. Es wird Verbote für gewisse Sendezeiten geben und auch die Bannerwerbung wird auf bestimmte Uhrzeiten limitiert. Zudem sind mehr Warnhinweise nötig als bisher, was die Effektivität der Werbung reduzieren dürfte (aber damit sehr im Sinne des Gesetzgebers ist). Es ist also sehr fraglich, ob wir weiter wie bisher so viel Werbung im Fernsehen sehen werden. Auch Kooperationen mit Sportvereinen, wie sie besonders bei den Buchmachern beliebt sind, stehen stark auf der Kippe.
Verbote für Suchtspieler
Die bereits angesprochene Spielerkartei hilft auch dabei, mögliche Suchtspieler zu identifizieren, die durch exzessives Spielen auffällig geworden sind. Schwierig ist es dabei, einen passionierten High Roller (also eine Person, die gerne hohe Einsätze tätig und es sich auch leisten) von einem Zocker zu unterscheiden, der in einer finanziell prekären Lage steckt. Vermutlich ist es aber sinnvoll, lieber etwas restriktiver vorzugehen, um das Risiko möglichst gering zu halten.
Fazit
Der neue Glücksspielstaatsvertrag 2021 spielt den Betreibern von Casinos zwar nicht unbedingt in die Karten, aber es ist ein gutes Zeichen, dass die Branche nicht mehr ignoriert wird. Gesetze kann man auch weiterentwickeln und somit ist davon auszugehen, dass noch nicht das letzte Wort in vielerlei Hinsicht gesprochen ist.
Änderungen in Deutschland
25. März 2021
Sobald der Glücksspielstaatsvertrag 2021 in Deutschland vollkommen seine Wirksamkeit entfaltet hat, wird sich die Casino-Landschaft verändern. Es gibt viele Aspekte, die den Spielerschutz verbessern sollen, was natürlich löblich ist, aber auch das Wachstum der Casinos bremsen könnte. Folglich wird der Markt vermutlich ausgedünnt werden.
Der Glücksspielstaatsvertrag 2021 wird am 21.07.2021 offiziell in Kraft treten. Sowohl für die Betreiber als auch für die Spieler gibt es Vorteile und Nachteile aus dieser neuen Situation. Insgesamt erhofft sich Deutschland dadurch, das Risiko von Suchterkrankungen in Bezug auf Glücksspiele zu verringern. Außerdem will man mit der Vergabe von Lizenzen sicherlich auch finanziell an der aufstrebenden Gambling-Branche partizipieren.
Das sind die wichtigsten Themen, die im Glücksspielstaatsvertrag 2021 neu geregelt werden:
- mehr Lizenzen für Anbieter
- Beschränkung des Spielangebotes
- Limitierung der Einsätze
- Regulierung der Werbung
- Verbote für Suchtspieler
Mehr Lizenzen für Anbieter
Die Zahl von aktuell 20 Lizenzen für Glücksspielanbieter wird deutlich erhöht. Trotzdem kann es dazu kommen, dass viele Casinos vom Markt verschwinden werden. Schließlich gibt es derzeit auch noch viele unregulierte Casinos, die nicht mehr das Risiko eingehen werden, ihren Betrieb illegal aufrechtzuerhalten. Es ist schließlich davon auszugehen, dass die Betreiber nun viel genauer unter die Lupe genommen werden.
Beschränkung des Spielangebotes
Es wird einige Spiele geben, die dem Rotstift zum Opfer fallen. Im Fokus stehen dabei sogenannte Live-Glücksspiele. Dazu zählen zum einen Live-Sportwetten, die während eines aktuellen Ereignisses (z.B. während eines Fußballspiels) abgeschlossen werden können. Besonders für Zocker, die leicht zu einem Suchtverhalten neigen, werden nach Meinung der Gesetzgeber, durch derartige Wetten besonders getriggert.
Außerdem werden auch Live-Casino-Games mit einem echten Croupier eingeschränkt oder komplett verboten. Das trifft viele Online Casinos, die sich auf diesen Bereich spezialisiert haben, sehr hart. Schließlich kann man die Atmosphäre einer echten Spielbank auf diese Weise sehr gut imitieren. Man wird nun nach anderen Lösungen suchen müssen, um dieses Feeling zu erzeugen.
Limitierung der Einsätze
Es wird auf jeden Fall ein Einzahlungslimit von 1.000 EUR pro Monat und Spieler geben. Um zu verhindern, dass sich Spieler bei verschiedenen Anbietern anmelden, soll eine Kartei geführt werden, die den Abgleich ermöglicht. Auch die Einsätze pro Wette bzw. Spiel sollen bei gerade mal 1EUR gedeckelt sein. Wer schon einmal eine Sportwette abgeschlossen hat, weiß, dass das sehr wenig ist. Es ist zu erwarten, dass hier noch einmal nach der Art des Spiels differenziert wird. Einen Euro an einer Slotmaschine zu setzen ist etwas ganz anderes (da man hier sehr viele Drehs in der Minute hat) als mit einen Euro auf ein Fußballergebnis zu wetten.
Regulierung der Werbung
Ähnlich wie bei Alkohol, Zigaretten und anderen Genussmitteln, wird die Werbung für Online Gambling stark eingeschränkt. Es wird Verbote für gewisse Sendezeiten geben und auch die Bannerwerbung wird auf bestimmte Uhrzeiten limitiert. Zudem sind mehr Warnhinweise nötig als bisher, was die Effektivität der Werbung reduzieren dürfte (aber damit sehr im Sinne des Gesetzgebers ist). Es ist also sehr fraglich, ob wir weiter wie bisher so viel Werbung im Fernsehen sehen werden. Auch Kooperationen mit Sportvereinen, wie sie besonders bei den Buchmachern beliebt sind, stehen stark auf der Kippe.
Verbote für Suchtspieler
Die bereits angesprochene Spielerkartei hilft auch dabei, mögliche Suchtspieler zu identifizieren, die durch exzessives Spielen auffällig geworden sind. Schwierig ist es dabei, einen passionierten High Roller (also eine Person, die gerne hohe Einsätze tätig und es sich auch leisten) von einem Zocker zu unterscheiden, der in einer finanziell prekären Lage steckt. Vermutlich ist es aber sinnvoll, lieber etwas restriktiver vorzugehen, um das Risiko möglichst gering zu halten.
Fazit
Der neue Glücksspielstaatsvertrag 2021 spielt den Betreibern von Casinos zwar nicht unbedingt in die Karten, aber es ist ein gutes Zeichen, dass die Branche nicht mehr ignoriert wird. Gesetze kann man auch weiterentwickeln und somit ist davon auszugehen, dass noch nicht das letzte Wort in vielerlei Hinsicht gesprochen ist.
Quelle: OTS / Bild: © Martin Schulz /pixelio.de