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Änderungen in Österreich
Unabhängige Glücksspielbehörde
26. Februar 2021

Immer mehr Österreicher verspielen in Online-Casinos hohe Geldsummen, viele auch ihre Existenz. Dabei gelten diese Casinos eigentlich als illegal, da sie keine Lizenzen für Österreich besitzen. Lange ist vom zuständigen Finanzministerium nichts dagegen unternommen worden. Das soll sich jetzt ändern. Denn die türkis-grüne Bundesregierung hat sich darauf geeinigt, den kompletten Glücksspielbereich neu zu regeln. Zuständig ist künftig nicht mehr das Finanzministerium, sondern eine unabhängige Behörde. Diese politische Entflechtung bedeutet auch strengere Regeln für alle Glücksspiel-Anbieter zum Schutz der Spieler.

Die Österreichische Vereinigung für Wetten und Glücksspiel (OVWG) begrüßt die im Ministerrat angekündigte Errichtung einer unabhängigen und weisungsfreien Glücksspielbehörde samt Einführung einer anbieterübergreifenden Sperrdatenbank. Damit werden zwei langjährige Vorschläge der OVWG umgesetzt. Darüber hinaus beinhaltet der Ministerratsvortrag aber auch das Konzept von DNS-Blocking (Netzsperren), um zukünftig Anbieter ohne österreichische Lizenz sperren zu können.

Netzsperren lehnen die OVWG und ihre Mitgliedsunternehmen klar ab. Bevor über einen Sanktionsmechanismus diskutiert wird, sollte das Bestreben sein, eine längst überfällige Glücksspielregulierung mit einem zeitgemäßen Lizenzsystem einzuführen. Nur so wird es gelingen, Österreicherinnen und Österreicher ein attraktives Glücksspielangebot zugänglich zu machen, in dem höchste Spielerschutzstandards effektiv umgesetzt werden.

Gut regulierter Glücksspielmarkt - Gewinn für alle
OVWG-Präsident Mag. Claus Retschitzegger hebt hervor, dass ein gut regulierter Glücksspielmarkt positive Auswirkungen für alle Bereiche hat: Anbieter können in einem rechtssicheren Marktumfeld regulierte Glücksspiele anbieten. Die österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten profitieren von einem höchstmöglichen Level an Spielerschutz. Der Staat lukriert weiterhin wichtige Steuereinnahmen. Die heimische Medienlandschaft und der Sport profitieren von Investments der Glücksspielanbieter, die in einem rechtssicheren Markt getätigt werden können.

"Schon heute gibt es in Österreich eine Reihe verantwortungsvoller, in der EU lizenzierter Online-Glücksspielanbieter, die in Form von Marketingaktivitäten und Sponsoring jährlich 100 Mio. Euro in den österreichischen Sport investieren, jährlich über 120 Mio. Euro Glücksspielabgabe zahlen und über 1000 Arbeitsplätze sichern. Diese leisten schon heute einen wichtigen Beitrag zur Förderung und Finanzierung des österreichischen Sports", so der OVWG-Präsident.

Reform als Chance
Die angekündigte Reform sollte vielmehr zum Anlass genommen werden, der Entwicklung in zahlreichen Mitgliedstaaten der Europäischen Union zu folgen und das Glücksspielmonopol durch eine europarechtskonforme und zeitgemäße Regulierung in Form eines Lizenzsystems zu ersetzen. „In einem derartigen System wären die Lizenzen nicht mengenmäßig begrenzt, sondern an die Einhaltung hoher Spielerschutzstandards gebunden. Darüber hinaus können strenge Regulative für Transparenz und Kontrolle der Anbieter eingeführt werden", so Retschitzegger weiter.

Vorbild Dänemark
Anders als Deutschland, wo sich die Politik seit mehr als einem Jahrzehnt auf keine funktionierende und europarechtskonforme Glücksspielregulierung einigen konnte und die Kanalisierung in den lokal regulierten Markt scheitert, ist in der EU Dänemark mit seiner modernen und sicheren Glücksspielregulierung ein Best-Practice Beispiel: Einerseits aufgrund eines zukunftsorientierten Lizenzsystems mit hohen Spielerschutzstandards, das eine Kanalisierung von 90 % der Spieler in den legalen und staatlich-kontrollierten Markt erreichte und andererseits aufgrund der erfolgreichen Arbeit der unabhängigen Glücksspielbehörde.

"Die Einführung eines Lizenzsystems, z.B. nach dänischem Vorbild, wäre eine WIN-WIN-WIN Situation für alle: Hohe Steuereinnahmen für den Staat, sehr gute Spielerschutzstandards für die Kunden und Rechtssicherheit für die Anbieter, um ihre Engagements im Sportsponsoring auch langfristig fortsetzen zu können"”, so Retschitzegger abschließend.

Über die Österreichische Vereinigung für Wetten und Glücksspiel (OVWG)
Die OVWG ist die Interessenvertretung von online tätigen Glücksspiel- und Sportwettanbietern in Österreich. Die Vereinigung versteht sich als Schnittstelle zwischen Politik, Behörden und Unternehmen und ist bestrebt, den Dialog zwischen den Parteien zu verbessern und ein Bewusstsein für die Branche zu schaffen. Aus regulatorischer Sicht strebt die OVWG eine moderne, unionsrechts- und marktkonforme Regulierung des Online-Glücksspiel- und Wettbereichs in Österreich an. In diesem neuen Rechtsrahmen sollen Lizenzen nicht mengenmäßig begrenzt, sondern an die Einhaltung hoher Spielerschutzstandards geknüpft sein. Vorbildländer - wie zB Dänemark - zeigen, wie eine solche Regulierung erfolgreich gelingen kann.


Quelle: OTS / Bild: © Bernd Deschauer /pixelio.de

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